Ah, das Love-Ding! Ein Essay

Was stellt sich ein, wenn Leute etwas zusammen machen? Was wäre das, was nur die Gruppe enthalten kann? Und vor allem: »Wie geht vorbereiten?« In ihrem poetischen Essay »Ah, das Love-Ding!« erkundet Monika Rinck die Transiträume und changierenden Übergänge von Singular zu Plural. Nicht Sublimierung, Substitution oder Entzug gibt sie den Protagonisten dieser »éducation sentimentale« dabei auf, sondern eine Einübung in die »Neuerziehung der Wünsche«. Gegen die Reduktion gebotener Komplexität, gegen »sentimentalisch-terroristisches Einsamkeitsfieber« und die Zermürbung aller Beteiligten formuliert sie eine heutige Form der romantischen Idee des unendlichen Gesprächs und verfolgt die Wendung zum Glückenden: auf etwas, auf den und die Anderen zu.

Ausgezeichnet von der Stiftung Buchkunst als eines der schönsten deutschen Bücher 2006
Nominiert zum Deutschen Designpreis 2008

Hans-Erich-Nossack-Förderpreis 2006
Förderpreis zum Kunstpreis Rheinland-Pfalz 2006
Georg-Glaser-Förderpreis 2004
Lyrik-Stipendium der Stiftung Niedersachsen 2003

»Dieses Buch, das nicht nur durch seinen ungewöhnlichen Titel, sondern auch seine liebevolle Aufmachung ins Auge sticht, handelt von unserer Sehnsucht nach Gemeinschaft. Es geht um den Schritt vom Ich zum Wir, und zwar auch jenseits der traditionellen Paarbeziehung: also um die inneren Gesetze von Cliquen und Freundeszirkeln. Monika Rinck schreibt so atemberaubend originell, dass man fast vergisst, hier einen Theorietext zu lesen. ›Ah das Love-Ding‹ ist ein großer Essay, so angenehm wie ein schöner Abend in einer Lounge, ein anregendes Buch über das Abenteuer Denken.« Denis Scheck, ARD
»Die Berliner Lyrikerin schreibt gelehrt, poetisch, ironisch und assoziativ von Liebe und Freundschaft, von der sozialen Natur des Menschen und von dessen Schwierigkeiten damit. Als Leser bleibt einem keine andere Wahl, als mitzuschwimmen im Strom der sprudelnden Gedankenentwicklungen, von Platon bis Musil über Alltägliches, Berliner Melancholie und weiter zu Foucault, man läßt sich treiben und spürt, im Zauber der Sprache gefangen, oft gar nicht, daß man gerade zum Nachdenken gebracht wird.« – Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

»Monika Rinck versucht nichts weniger als ein zeitgemäßes Symposion, eine Art verschriftlichten Salon im 21. Jahrhundert. Und der gelingt ihr bewundernswert, anregend, poetisch, verspielt, doch immer existenziell.« – Nicolai Kobus, Tagesspiegel

»Die Kunstform des Nachdenkens ist der Essay. Monika Rinck denkt die Poesie gleich mit und schreibt im ergiebigen Grenzbereich zwischen philosophischer Anthropologie, poetischer Sprachformen am Rand der Verständlichkeit und gesellschaftlicher Aufklärung. ... Ein Buch für Nachdenker, die den Weg der poetischen Deduktion nicht scheuen und sich nicht zu fein sind, einen Satz oder eine Passage zweimal zu lesen - es lohnt sich meistens.« – Harald Loch, Frankfurter Neue Presse

»›Ah, das Love-Ding‹ ist ein Roman, ein Langgedicht, ein philosophischer Dialog und eine wissenschaftliche Abhandlung ... So sicher Rinck den wissenschaftlichen Ernst immer wieder auf die Banalität des Alltags runterkocht, so sicher hebt sie ihn schließlich in einer lyrischen Situation auf, wo jenseits der Sinnfrage metaphorische Fluchträume entstehen. Darum kann man sich von dem Text ergreifen lassen, ohne ihn begreifen zu müssen.« – Jean-Michel Berg, Süddeutsche Zeitung

»Wollte man die frei flutenden Assoziationen des Buches auf eine knappe Summe reduzieren, könnte man es als eine Studie zu der Frage betrachten, wie Menschen in einer Zeit des Zweifelns an Ehe und Familie zu anderen, befriedigenden Formen des Gemeinschaft finden können. Doch damit würde man ihm seine besondere Poesie austreiben. Monika Rinck (Jg. 1969) erprobt hier spielerisch einige mitunter recht verquere Thesen, wie sich Solisten zu Ensembles formen können, ohne deshalb einem dumpfen Kollektivgeist zu verfallen. Aber bevor sich ihre Überlegungen in allzu luftige Höhen verlieren, lässt sie regelmäßig die bissige Kunstfigur Veronika zu Worte kommen, die ein Konzentrat ist aus purer Nüchternheit, Skepsis und Ironie.« – Uwe Wittstock, Die Welt