HELLE VERWIRRUNG/Rincks Ding- und Tierleben: Gedichte/Texte und Zeichnungen

Monika Rincks neues Buch ist ein Doppelalbum: »HELLE VERWIRRUNG« versammelt neue Gedichte, in »Rincks Ding- & Tierleben« kommen Tiere, Geräte und Dichter an einem fremden Tag zusammen. Da finden sich überseelische Totemtiere und Wesen, die ihre Strafe nicht verstehen, Beschwerniskatzen, Administratoren, höhnische Witterungen und die Dressur, die die Geräte dem Menschen auferlegen. Zeichnungen und Texte bilden eine Enzyklopädie auf töneren Hufen, ihre Einträge sind zum Innersten bereit wie zum Äußersten gespannt, denn »allen blödsinn muss man selber machen«. Zeit, aufzubrechen, in heller Verwirrung auf »der quitte wegen«, auf Zeilen über das Ende hinaus. Durch »erschöpfte konzepte« und »gemütslagen des laubs« bis »Berlin Alexanderplatz - was deine arme halten« führen sie uns, zurück zu der Frage: Was kann ich aus der Quitte machen? Einen Container für Verlassenheit, eine quietschende Quittung, einen Kometen ohne jede Strahlkraft, das jüngste Gericht, ich kann sie in den Weiher werfen und schauen, was passiert - oder: Ich kann dir auch ein Lied davon singen. Denn die Welt ist ja da, wenn auch in heller Verwirrung.

»Ein Hauch wie ein Hebel: Lässt sich ein schöneres Bild denken für die Autorität ästhetischen Gelingens?« – Theresia Prammer, Laudatio zum Ernst-Meister-Preis

»Monika Rinck setzt mit großer Konsequenz auf ein seltenes Pferd … erstens auf die Fehlbarkeit der Sprache, auf die quälende, nie vollkommene Nichtsnutzigkeit der Wörter, und sie besteht darauf, dass nur in der Erforschung genau dieses Mangels die richtige Gestalt der verfehlten menschlichen Existenz aufscheint.« – Marcus Hammerschmitt, Die Lust am Wort